Regeln und Wettbewerbsablauf

Grundsätzlich gelten für Wettbewerbe der Klasse F5B die Regeln der FAI (englische Fassung). Zu finden sind diese auf der Seite der FAI ( https://www.fai.org/page/ciam-code) unter "sporting code - section 4: aeromodelling". Von den dort aufgeführten Dokumenten ist der sowohl der allgemeine als auch der F5B-klassenspezifische Teil von "Volume F5 - Electric" der jeweils aktuellen Version relevant. Zusätzlich ist das allgemeine Regelwerk "Volume CGR - CIAM General Rules" relevant.
Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der Flugaufgaben und Modellspezifikationen, so wie diese auch in der Praxis durchgeführt werden.

Flugaufgabe

Ein Durchgang in F5B besteht aus 3 Flugaufgaben:

  • Streckenflug
  • Zeitflug
  • Landung
Alle drei Flugaufgaben werden pro Durchgang ohne Flugunterbrechung geflogen. Der Pilot darf für den Flug 2 Helfer mit zum Start nehmen, die z.B. Streckenflug, Zeiten und Thermik ansagen können. An Welt/Europameisterschaften ist zusätzlich zu den Helfern der jeweilige Teammanager an der Startstelle erlaubt. Es werden pro Wettbewerb mindestens 2, maximal 8 Durchgänge geflogen. Ab 4 Durchgängen wird der schlechteste Durchgang jedes Piloten aus der Gesamtwertung gestrichen. An einem normalen Wettbewerb mit brauchbarem Wetter wird versucht 4 Durchgänge zu fliegen. Bei großen Teilnehmerzahlen 3 Durchgänge. An Weltmeisterschaften wird in der Regel die Maximalzahl von 8 Durchgängen geflogen.

F5B-Kurs
Quelle: CIAM - FAI

Streckenflug

Für den Streckenflug stehen 200 Sekunden zur Verfügung. Während dieser Zeit muss eine Strecke von 150 Metern so oft wie möglich ohne Motor durchflogen werden. Für jede vollendete Strecke erhält der Pilot 10 Punkte. Die Wendenmarken werden als A-Linie und B-Linie bezeichnet. Damit jeder auch die 150 Meter fliegt und nicht abkürzt, befinden sich an der A und B-Linie offizielle Helfer. Diese peilen durch 2 Schnüre, und lösen ein akustisches Signal aus, sobald das Modell die Wendemarke A oder B überquert hat - Der Pilot weiß, dass er jetzt gewendet haben sollte. Im Streckenflug sind maximal 10 Steigflüge außerhalb der Strecke erlaubt. Um dies zu überwachen muss jeder Pilot vor dem Start einen Kontroll-Empfänger abgeben. Dieser wird an eine Box angeschlossen und auf den Motorkanal eingelernt. Damit bekommt die Box mit, wenn der Pilot den Motor einschaltet, und wenn er ihn wieder ausschaltet. Gleichzeitig hängen an der Box die Signale der A und B-Linie. Der Einflug in die Strecke muss von der A-Linie her erfolgen. Registriert die Box das A-Linien Signal vor dem Motor-Aus Signal ist der Einflug ungültig (Motor war beim Streckeneinflug an). Der Pilot muss umdrehen, und erneut einfliegen. Tut er dies nicht, zählt sowohl die Strecke von A nach B, als auch die Strecke von B nach A nicht. Während des Streckenflugs darf die Sicherheitslinie nicht überflogen werden. Ein Überfliegen der Sicherheitslinie führt dazu, dass der Pilot landen muss, und der komplette Flug mit 0 Punkten gewertet wird. Die Sicherheitslinie schützt den Bereich in dem sich Pilot/Helfer sowie die Wenderichter und die Wettbewerbsleitung aufhalten. Es befindet sich jeweils maximal ein Modell im Streckenflug.

Segelflug

Sofort nach den 200 Sekunden Streckenflug beginnt der Segelflug. Der Segelflug dauert genau 600 Sekunden. Für jede Sekunde erhält der Pilot einen Punkt. Der Motor darf während des Segelflugs beliebig oft eingeschalten werden. Für jede Sekunde Motorlaufzeit werden drei Punkte abgezogen. Die Landung muss genau nach 600 Sekunden erfolgen, für jede Sekunde über oder unter 600 Sekunden wird ein Punkt abgezogen.

Landung

Für die Landung gibt es 3 Kreise, die wie eine Zielscheibe angeordnet sind. Der kleinste Kreis hat einen Durchmesser von 10 Metern und ergibt 30 Punkte. Der mittlere Kreis hat 20 Meter Durchmesser und ergibt 20 Punkte, der größte 30 Meter Durchmesser und 10 Punkte. Bei einer Landung außerhalb der Kreise gibt es keine Landepunkte. Wer länger als 630 Sekunden segelt bekommt ebenfalls keine Landepunkte mehr, egal wo er landet.

Modell

Grundsätzlich sind Flächenmodelle mit Elektroantrieb zugelassen. Dabei gelten folgende Spezifikationen für Modell und Akku:

  • Mindestgewicht des Modells ohne Flugakku: 1000 Gramm
  • Mindestfläche (Flügel + Höhenleitwerk): 26,66 qdm
  • Gewicht des Flugakkus: min. 450 Gramm
  • Akkutyp: Wiederaufladbar, max. 42V
  • Maximale Energiemenge pro Flug: max. 1750 Wmin

Anmerkungen zum Energielimiter / Energielogger

Man unterscheidet zwischen Limiter und Logger. Beim Limiter wird der Motor nach Verbrauch der erlauben 1750 Wmin abgestellt. Beim Logger wird der Energieverbrauch nur Aufgezeichnet, der Motor jedoch nicht abgestellt. Es wird jedoch pro 3 Wmin die mehr als die erlauben 1750 Wmin verbraucht werden 1 Punkt abgezogen. Aktuell wird in F5B mit Loggern geflogen.
Der Limiter/Logger entspricht einem "Stromzähler", der im Modell mitfliegt. Vereinfacht gesprochen kann das Modell beispielsweise auf 60 Sekunden Laufzeit mit durchschnittlich 1,75 kW Eingangsleistung abgestimmt werden oder auf 30 Sekunden Laufzeit mit 3,5 kW, ohne dass man Punktabzüge erhält. Käuflich Beispiele sind der Unilog2 von Stefan Merz oder der Neu-Limiter/Logger von Steve Neu.

Die Einführung des Limiters/Loggers hatte mehrere Gründe:

  • Ohne Limit würde die komplette Energie aus den Akkus pro Flug verbraucht. LiPo Akkus komplett zu leeren verringert deren Lebensdauer drastisch, ebenso wie den Inhalt der Geldbeutel der Piloten. Außerdem kann es brandgefährlich sein. (Verringerung von Kosten)
  • Ohne Limit würde die Leistung weiterhin mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit der Akkus steigen. Dies hatte zu NiMH Zeiten dazu geführt, dass spätestens alle 2 Jahre ein neuer Motor+Regler gekauft werden musste. (Verringerung von Kosten/Material bleibt konstanter)
  • Ohne Limit wäre weiterhin das Selektieren von Zellen notwendig, um die letzten paar Prozent Leistung zu holen. Und eigentlich fliegen wir viel lieber, als Akkus zu selektieren und zu löten. (Verringerung von Aufwand u. Kosten)
  • Je mehr Strecken ein Pilot fliegt, um so weniger Energie kann er pro Strecke verbrauchen. (Verringern des Abstandes zwischen den Piloten)